Projekt

Sandhagen bei Friedland

Steckbrief

Der rechteckige Feldsteinsaal mit Flachdecke am inneren Bogen der Krümmung des Straßendorfes  entstand in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Damals hieß der Ort noch Willershagen bzw. später Wildeshagen. Das erhaltene Dachwerk wurde im 3. Viertel des 15. Jahrhunderts erneuert. Die ehemals turmlose Kirche erhielt 1784 einen westlichen Turmaufsatz aus Fachwerk mit zweistufig geschweiftem Helm. Aus dieser Zeit stammen auch die Korbbogenfenster. Die ursprüngliche Fensterform ist noch am vermauerten mittleren Ostfenster ablesbar. Das vorgeblendete Mauerwerk der Westwand des Turmes ist 1840 datiert. Die Nordvorhalle aus Zyklopenmauerwerk entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert, östlich daneben sind an der Nordwand des Chores die Abbruchspuren einer Sakristei erkennbar. Die ursprünglich mit Holzschindeln gedeckte Turmhaube wurde neu mit Schiefer aus Thüringen gedeckt.

Im Westturm befindet sich eine über 500 Jahre alte Glocke.

link zur Gemeindeseite: www.st.marien-friedland.de 

Chronik

1298

der Ort als Willershagen urkundlich genannt, Markgraf Albrecht verleiht dem Kloster Wanzka Hebungen aus Willershagen (MUB 2510)

1. Hälfte 14. Jh.

Errichtung des Feldsteinsaales mit Flachdecke, aus dieser Zeit stammt auch die ältere Glocke

3. Viertel 15. Jh.

Erneuerung des Dachwerkes

1486

"Wilreshagen"

1498

"Wildeshagen"

1571

Die Kirche ist Filial von Schwichtenberg

1784

barocker Umbau, Veränderung der Fenster und Errichtung des Fachwerkturmes

1788

Kanzelaltar unter Wiederverwendung eines Kanzelkorbes aus dem 17. Jh.

1802

Ornamentwangen des Kanzelaltars

2. Hälfte 19. Jh.

Errichtung der Nordvorhalle

Bauzustand und Schadensbild

Eine akute Gefährdung geht von der Mauerwerksschale aus, die 1840 auf der Westseite des Turmes vorgeblendet wurde. Die Schubkräfte aus dem Fachwerk des Turmes haben das Mauerwerk im Laufe der Jahrzehnte nach außen gedrückt und das Gefüge an vielen Stellen zerstört. Es sind Risse, Ausbauchungen und Auswaschungen der Gefache vorhanden. Ganze Gefachfelder drohen herauszufallen.

Die Turmkonstruktion ist akut gefährdet.

Starke Risse weist auch das Mauerwerk der später angefügten Nordvorhalle auf.

Sandhagen von Südwest, Zustand 2016
Blendmauerwerk an der Westseite des Turmes 1840 datiert
Sandhagen, Chor von Südost 2016
Sandhagen Westportal 2016
Sandhagen, Riss an der Westecke der Nordvorhalle
schiefergedeckte welsche Haube mit Krone und der Jahreszahl der Erbauung des Turms 1784 auf der Wetterfahne
Nordwand des Chores mit Abbruchspuren einer Sakristei bzw. Garwekammer